Am Samstag, dem 11. August 1877, schlug die Geburtsstunde der Lahrer
SPD.
In der Restauration 'Masson' fand eine sozialdemokratische Arbeiterversammlung
abends
um halb neun statt.
Einberufer der Versammlung war der Mannheimer Sozialdemokrat und Präsident
des Bundes der Tischler und verwandten Berufsgenossenschaften, Karl
Ferdinand Weidemann. Im Anschluss an Weidemanns Rede traten 22 oder
24 vorwiegend junge Arbeiter und Handwerker dem Bunde der Tischler
und verwandten Berufsgenossenschaften bei.
Die zweite öffentliche Versammlung der Lahrer Sozialdemokraten
fand am 18. Oktober 1877 im Burgheimer Lokal 'Sexauer' statt.
Dass 1877 bereits ein Lokalverein der SPD in Lahr bestand, geht aus
einem Zeitungsbericht
hervor, wo erwähnt ist, dass in den Pfingsttagen des Jahres 1878
zu Straßburg eine Versammlung
von Vorstandsmitgliedern der sozialdemokratischen Vereine Baden, Straßburg,
Offenburg, Lahr
und Freiburg stattfinden sollte.
Die ersten Aktivitäten fanden am 21. Oktober 1878 ein Ende, als
das 'Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie'
in Kraft trat.
Es verbot den Sozialdemokraten die Organisierung in Lokalvereinen
und das öffentliche Eintreten
für ihre Ziele und Ideen. Nach den Sozialistengesetzen gab es
in den neunziger Jahren einen
ersten Aufschwung.
Der eigentliche Durchbruch für die Lahrer Sozialdemokratie erfolgte
allerdings erst in der Nachkriegszeit.
Die wechselvolle Geschichte der Lahrer SPD ist dargestellt in einem
Buch, das zur Hundertjahr-
feier der Partei erschien. Das Buch kann über den SPD Ortsverein
Lahr erworben werden.
Dr. Walter Caroli,
Robert Stimpel: Geschichte der Lahrer SPD.
Ein Beitrag zur politischen Entwicklung in der Stadt Lahr.